Veröffentlicht: 24.08.2021
Eigentlich hätte sich Brigitte Hauser-Süess, Vizepräsidentin BPW Club Bern, schon zur Ruhe setzen können, als sie sich entschloss, die Wahlkampagne für ihre langjährige Freundin Viola Amherd in den Bundesrat zu leiten.
In ihrer Jugend spielt Brigitte Hauser-Süess Theater: «Das ist die beste Vorbereitung für die Politik.» Bei Jugend+Sport leitet sie Kurse, dann kommt eine Anfrage für das Amt der Aktuarin. «Wenn Ihr eine Kassierin oder technische Leiterin braucht, könnt ihr wieder kommen.», erwidert sie trocken – und bekleidet schliesslich diese beiden Ämter.
Als sie in den Walliser Grossrat gewählt wird und sich die Leute um die Betreuung ihres Sohnes sorgen, antwortet sie: «Das Kind hat noch einen Vater.»
Der grosse berufliche Wendepunkt kommt mit ihrer Bewerbung zur Pressechefin des Bundesamts für Flüchtlinge – fortan arbeitet sie für Jean-Daniel Gerber: «Es hat alles gestimmt für mich.» Als seine Stelle ausgeschrieben wird, antwortet sie auf die Frage, was sie sagen würde, wenn ein Kollege gewählt wird: «Ich will den Job.» Sie bekommt ihn.
Enge Zusammenarbeit mit 3 Bundesrätinnen
In der Folge ist Brigitte Hauser-Süess persönliche Beraterin der Bundesrätinnen Eveline Widmer-Schlumpf, Doris Leuthard und heute Viola Amherd. Es helfe, ähnlich alt wie die Vorgesetzte zu sein: «Man hat die gleichen politischen Erfahrungen.»
Ihre Kompetenzen umschreibt Brigitte Hauser-Süess mit: gute Allgemeinbildung, Neugierde, politische Erfahrung, feines Gespür, Analyse, Freude, Vorschläge einzubringen, Argumentieren, Mut, einer Chefin zu widersprechen.
An ihrer Chefin schätzt sie die gute Dossierkenntnis, ihr hartnäckiges (Nach-)Fragen, ihre klaren Aufträge, ihre Natürlichkeit und Menschlichkeit, ihren Humor.
Woher nimmt Brigitte Hauser-Süess ihre Energie? «Ich habe eine tolle Vorgesetzte – und erhole mich an den Wochenenden im Wallis mit meinen Zwillings-Enkeln und beim Sport.»