Veröffentlicht: 26.10.2021
Palliativ Care kommt ins Spiel, wenn der Mensch austherapiert, die Chance auf Heilung stark reduziert ist. Dr. med. Franziska Brinkmann, Mitglied BPW Club Bern, seit 4 Jahren leitende Ärztin Palliativ Care bei Diaconis Bern, gibt Einblick in eine Welt voller schwieriger und emotionaler Entscheidungen.
Diaconis Palliative Care in Zahlen und Fakten: Im Jahr 2020 wurden in 15 stationären Betten 257 Personen während durchschnittlich 15 Tagen von 5 Fachärztinnen und 27 Pflegefachpersonen betreut. Die Zahl steigt jährlich an. Ca. 80 % dieser Personen sterben bei Diaconis. Hinter diesen nüchternen Zahlen stehen die Schicksale von Menschen und ihrer Familien, steht die Aufgabe einer Gesellschaft.
Palliative Care – ummantelt von Pflege und Fürsorge
Zu Diaconis Palliative Care kommen Menschen
«Selbstentscheidend»: die Herausforderungen im letzten Lebensabschnitt
Gemeinsam mit den Betroffenen und ihrer Familien sind Antworten zu ethisch wichtigen Fragen zu finden: Was bedeutet Recht auf Leben – Dauer oder Qualität? Wie kann der Wille der Patientin / des Patienten mit dem des Umfelds in Einklang gebracht werden? Wie oft darf man einen Menschen am Lebensende verlegen? Es ist nicht einfach, diesen Interessen und Bedürfnissen gerecht zu werden und eine optimale Lösung zu finden.
Wer verdient an Palliative Care?
Um die Antwort vorweg zu nehmen: niemand! Fast alle Palliativstationen sind defizitär.
Palliative Care wird entsprechend der Spitalfinanzierung zu 55 % durch den jeweiligen Kanton sowie zu 45 % durch die Krankenkasse getragen und gemäss Swiss-DRG mittels Fallpauschalen vergütet. Und hier stossen die DRG an ihre Grenzen, da Folgendes wenig oder gar nicht berücksichtigt wird:
Professionalität und Engagement gewürzt mit Humor
Erfahrene Pflegende und Ärztinnen bilden bei Diaconis Palliative Care ein starkes Team. Die auch für das Personal belastenden Situationen werden mit Humor besser bewältigt. Zudem handelt es sich um eine sinnvolle und befriedigende Arbeit: Das Ergebnis – die Entlastung für Patient*innen und Angehörige – ist sofort erkennbar, und der Dank dafür kommt sofort zurück.